Geschichte

Friedensfest
Friedensfest

Der 30-jährige Krieg zog sich über drei Jahrzehnte, von 1618 bis 1648, und erfasste als letzter großer Religionskrieg fast ganz Europa. Ein Großteil der Kämpfe fand allerdings in Deutschland statt. In keinem anderen Krieg vorher musste die Zivilbevölkerung solche Gräuel erdulden wie im 30-jährigen Krieg. Plünderungen, Schlachten und Hunger fiel vielerorts die Hälfte der Bevölkerung zum Opfer.

Erst mit dem Westfälischen Frieden im Jahr 1648 wurde der Krieg beendet. Für eine ganze Generation, die bisher nur Krieg und Leid gekannt hatte, bot dies eine ganz neue Erfahrung: Frieden.

Den Westfälischen Frieden nahm der Coburger Herzog Friedrich Wilhelm II. 1650 zum Anlass, jährlich am Sonntag nach Sebaldus (19. August) ein großes Friedensfest zu feiern, um an das Ende des 30-jährigen Krieges zu erinnern. Diese Tradition wird in Meeder bis heute von den „Choradstanten“, das sind der Männer-Kirchenchor und die Blaskapelle, fortgeführt und bildet den Grundstein für das Konzept des seit 1982 bestehenden Friedensmuseums.


Ausstellungen

Ausstellungsraum
Ausstellungsraum

Das Friedensmuseum dokumentiert die Tradition des Friedendankes, die im Ort Meeder im Coburger Land über Jahrhunderte bewahrt wurde und wird.

In verschiedenen Ausstellungen werden folgende Themen aufgegriffen:

  • Die Darstellung der Auswirkungen politischer und gesellschaftlicher Ereignisse auf die Menschen in der Region
  • Ein Einblick in die europäische Zeit- und Kulturgeschichte durch Zeitzeugenberichte
  • Die Präsentation von Ausstellungsstücken über den Krieg und die Nutzung von Kriegsgerät im Frieden

Diese und andere Ausstellungen sollen nicht nur einen Einblick in die Geschichte des Coburger Landes, sondern darüber hinaus auch in die überregionale Friedensgeschichte geben.

Zeitzeugenprojekt

Jugendliche haben Zeitzeugen besucht, die die NS-Zeit, den Zweiten Weltkrieg und die Nachkriegszeit noch selbst erlebt haben. Die dabei entstandenen Interviews wurden von den Teilnehmern aufgezeichnet. Sie können im Eingangsbereich des Friedensmuseums auf einer großen Leinwand mittels eines Touchscreen-Monitors abgerufen werden.

Landkarte des Friedens

Geschichte und Geschichten vom Frieden – all das soll sie zeigen, die virtuelle „Landkarte des Friedens“. Die einzelnen Friedenschauplätze können im Eingangsbereich des Friedensmuseums auf einer großen Leinwand mittels eines Touchscreen-Monitors abgerufen werden.


Anna B. Eckstein

Anna B. Eckstein
Anna B. Eckstein

Anna Bernhardine Eckstein ist in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts die aus der Region stammende Vorkämpferin für den Völkerbund und den Weltfrieden. Sie wurde am 14. Juni 1868 in Coburg geboren und verschied am 16. Oktober 1947 ebenda.

Die Verfechterin von Völkerverständigung und Frieden ist heute beinahe in Vergessenheit geraten. Dabei steht sie als Initiatorin der Weltfriedenspetition und Unterstützerin der deutschen und internationalen Friedensbewegung in einer Reihe mit den Trägern des Friedensnobelpreises.

In der Zeit der zwei Weltkriege hat sie sich die Bewahrung des Weltfriedens zur Aufgabe gemacht. Ihr Lebenswerk dem Vergessen zu entreißen – das ist ein Bestreben der Anna B. Eckstein-Ausstellung des Friedensmuseums.


Friedensmuseum Meeder e.V.

Der Verein Friedensmuseum Meeder ist eine gemeinnützige Einrichtung. Vereinsziel ist das betreiben der “Lernwerkstatt Frieden” in der Anna B. Eckstein-Grundschule.

Das Friedensmuseum Meeder wurde 1982 von Pfarrer Karl Eberhard Sperl als Ort der Begegnung mit einigen Ausstellungsstücken im evangelischen Gemeindehaus „Alte Schule“ gegründet. So begann auch die Forschung zur Coburger Friedensaktivistin Anna B. Eckstein.

Im Lauf der Jahre begann das Friedensmuseum allerdings, Staub anzusetzen. Deshalb entstand im Jahr 2008 eine Initiative aus engagierten Frauen und Männern, die sich zum Ziel machten, den Staubwedel anzusetzen und dem Museum eine neue, moderne Struktur zu geben – möglichst bis zum 360. Coburger Friedensdankfest in Meeder 2011. Nach verschiedenen Erwägungen wurde schließlich die Gründung eines gemeinnützigen Vereins beschlossen. Diese Gründung erfolgte am 10. März 2010 in der Grundschule Meeder, in deren Untergeschoss die neue „Lernwerkstatt Frieden“ ab Juli 2011 ein neues Zuhause fand.

Wenn Sie die Arbeit unseres Vereins rund um das Friedensmuseum unterstützen wollen, schicken Sie bitte das folgende Dokument ausgefüllt and die unten stehende Adresse:

Beitrittserklärung FM-Meeder

Friedensmuseum Meeder e. V.
Hirtenhof 13
96484 Meeder